Warum Seife selber machen?
- raeijs
- 30. Jan. 2016
- 2 Min. Lesezeit

Die Kunst der Seifensiederei gibt es schon seit tausenden von Jahren. Doch mit dem Einsetzen der industriellen Herstellung von Seife im 19.Jahrhundert verlor der Beruf an Bedeutung und verschwand weitestgehend.
Langsam macht sich jedoch ein Trend bemerkbar, viele Dinge wieder selbst herzustellen. Ob ausgelöst durch einen bewussteren Lebensstil oder einfach nur als Hobby, Selbermachen hat in jeder Hinsicht viele Vorteile. Nicht nur weiß man genau was in den Produkten enthalten ist und kann dies auch auf die eigenen Bedürfnisse und Vorlieben anpassen, sondern normalerweise ist das eigene Herstellen langfristig auch kostengünstiger.
Auch Naturseife gewinnt so langsam wieder an Beliebtheit und dadurch kommt auch das Interesse am Selbermachen. Ich für meinen Teil liebe es Seife selbst herzustellen. Die Möglichkeiten sind grenzenlos, was Formen, Farbe, Düfte, Öle, usw. angeht, und man kann seiner Experimetierfreude freien Lauf lassen.
Doch auch die Seife selbst ist hochwertiger. Dies liegt zum einen daran, dass man beim Selbermachen feine Speiseöle verwendet, zum anderen daran, dass man die Seife normalerweise im Kaltverfahren herstellt, antelle des Heißverfahrens in der Industrie. Der Seife muss dann noch ein paar Wochen oder nach Belieben auch Monate Zeit gegeben werden um natürlich zu reifen. Das macht sie milder und angenehmer für die Haut. Außerdem bleibt beim Selbermachen Glycerin, das beim Verseifungsprozess entsteht, in der Masse enthalten und wird nicht wie in der Seifenindustrie ausgesalzen. Es ist für die Industrie zu wertvoll und kann anderweitig verwendet werden. Beim Kaltprozess wird das Glycerin aber wieder in die Seifenmasse hineingerührt und kann so seine pflegenden Eigenschaften entfalten. Das ist der Grund, warum kaltgerührte Seifen viel sanfter und auch weicher sind, als industriell hergestellte und den Feuchtigkeitsgehalt der Haut positiv regulieren.
Zudem kann, wie schon erwähnt, die Seife an eigene Bedürfnisse angepasst werden. Wer zum Beispiel, wie ich, trockene Haut hat kann die Seife etwas überfetten und natürliche Rückfetter und Pflegestoffe, wie Avocadoöl, Sheabutter, Weizenkeimöl, Jojobaöl, usw. hinzufügen. Der Anteil an unverseiftem Fett in der fertigen Naturseife ersetzt einen Teil des abgewaschenen Hautfetts und macht die Haut weich. Also kein Spannungsgefühl und kein Austrocknen mehr.
Es gibt unzählige Möglichkeiten eine Seife individuell zu gestalten, es macht Spaß und nötig ist nur eine kleine Grundausrüstung, die die meisten vielleicht sogar schon Zuhause haben. Hat man mal etwas Übung und hält sich an grundlegende Regeln, ist es eigentlich ganz einfach und bringt so viele Vorteile mit sich. Doch nicht nur man selbst profitiert von selbst gemachter Seife. Hat es einen einmal gepackt Seife herzustellen, lässt es einen selten wieder los. Man hat schnell ziemlich viele Seifenblöcke zuhause stehen, über die sich andere dann auch gerne als Geschenk freuen. ;)
Quellen oder zum Weiterstöbern:
http://www.seifen.at/kaltprozess.htm
http://www.naturseife.com/
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